Lange hatte ich überlegt, ob ich meine Schwangerschaft hierüber und über meine Social-Media-Kanäle überhaupt bekannt geben soll. Vor einigen Wochen habe ich mich dann „getraut“. In den Insta-Storys habe ich es auf meinem Kanal Wohnkonfetti und auf Cocojana.de bekannt gegeben.
Meine Schwangerschaft ist auch der Grund, warum es hier so lange so ruhig war. Ich hatte und habe heute auch teilweise noch mit starker Übelkeit zu kämpfen und das ein oder andere, was mich etwas umgehauen hat.
Aber dazu bzw. zu meinem Schwangerschaftsverlauf und meines langjährigen Kinderwunsches erzähle ich euch jetzt mehr.
Dafür hole ich ein bisschen aus und werde in diesem Post auch ganz schön „privat“. Auch das ist wieder so ein Punkt, den ich mir gut überlegt habe, ob ich das in aller Öffentlichkeit erzählen soll… Aber die heile Welt, das „Perfekte“ gibt es oft genug. Gerade auf Blogs, Instagram etc. wird oft nur das Schöne gezeigt – die Realität sieht doch leider öfter anders aus und von daher möchte ich euch davon erzählen.
Nachdem ich mit ca. 25 Jahren (also vor vielen, vielen Jahren…. ;-)) ….) den extremen Kinderwunsch verspürte – ja das ist so der Punkt, wo du denkst, du möchtest irgendwann mal Mutter werden. Du machst dir keine Gedanken darüber, dass es vielleicht nicht funktionieren könnte.
Bei mir war es dann aber leider so, dass es nicht funktionierte und ich dann mit einer kleinen Hormonbehandlung vom Frauenarzt begann. Wie gesagt, das ist jetzt schon Ewigkeiten her.
Diese Hormonbehandlung war komplett ohne Erfolg, ich weiß gar nicht, wie dieser Arzt damals überhaupt arbeitete. Er untersuchte nur mich und meinte ich müsste Gelbkörperhormonspritzen nehmen. In den Kinderwunschzentren werden ja beide Elternteile untersucht und behandelt. Von daher kann ich das Ganze jetzt rückblickend überhaupt nicht mehr verstehen. Unerfahren wie ich in dem Alter nun mal war, stimmte ich diesen zu.
Alle um uns herum bekamen so langsam Kinder und für mich war dies ein unerträglicher Zustand. Die Hormonspritzen bewirkten lediglich, dass ich plötzlich ein Knötchen in der Brust bekam. Glücklicherweise war dieses kein Knötchen, sondern eine harmlose Zyste, die aber dennoch in regelmäßigen Abständen beim Radiologen überwacht werden musste.
Das war für mich der Hinweis: STOPP!!! Bis hierhin und nicht weiter, Tanja. Wenn es nicht auf natürlichem Wege klappt, dann bin ich auch nicht bereit dazu, hier weitere Schritte zu gehen.
Es hat schon seinen Grund, warum es nicht funktioniert. Mit dem Gedanken versuchte ich mich abzufinden. Aber eine Hormonbehandlung wäre für mich danach nicht mehr in Frage gekommen.
Aber ein Leben ohne Kinder? Nein – ich wollte und konnte es mir einfach nicht vorstellen.
Von daher beschäftigte ich mich nach ein paar Jahren intensiv mit Adoption oder der Aufnahme von einem Pflegekind.
Da es aber sehr, sehr viele Pärchen gibt, die sich auf eine Adoption hier in Deutschland bewerben, stehen die Chancen hier relativ schlecht. Und so rückte das Thema Pflegekind mehr und mehr in den Fokus.
Freunde von uns hatten ein Pflegekind – was sich aber leider Gottes alles andere als leicht und unkompliziert erwies. Aber dennoch dachte ich mir, das schaffst du schon Tanja. Aber dann kamen auch wieder die Ängste. Was ist, wenn die leiblichen Eltern ihr Kind wiederhaben möchten? Wie sehen die Treffen mit den leiblichen Eltern aus? Und einige Fragen mehr….
All dies waren Punkte, die mich sehr nachdenklich gestimmt haben. Würde ich es verkraften, wenn ich das Kind wieder abgeben muss? Diese Vorstellung war für mich der schwierigste Punkt.
Zudem war klar, wir wollten uns wieder einen Hund holen. Okay, dachte ich – zuerst den Hund. Dann kannst du dich in Ruhe um die Erziehung des Hundes kümmern und dann sehen wir weiter. Die Züchterin, von der wir Cooper hatten, hatte seit vielen Jahren immer wieder Pflegekinder, wie sich bei unserem ersten Welpenbesuch herausstellte.
Und so kamen wir ins Gespräch….
Es gibt ja keine Zufälle. Und ich glaube sowieso daran, dass alles im Leben seinen Grund hat, warum was passiert oder warum auch manches eben nicht passiert.
Sie hatte ein Baby auf dem Arm, welches kaum Luft bekam, da die Mutter eine starke Raucherin war. Sie erzählte mir dann noch so einige Geschichten, puh…. die haben mich ziemlich schockiert. Es gibt sicherlich auch viele Fälle, die sehr positiv und schön verlaufen – keine Frage. Aber wir entschieden uns erst einmal dagegen.
Und dann war Cooper da! Mein kleiner, frecher Westie-Rüde und immer mehr habe ich versucht mich mit dem Thema unerfüllter Kinderwunsch abzufinden. Und irgendwann – es vergingen wieder 2 – 3 Jahre, war es dann auch so, dass ich gefestigt behaupten konnte. Ich habe es verarbeitet. Es ist okay für mich.
Und wenn man gar nicht mehr damit rechnet….
Jetzt könnt ihr euch vorstellen, wie ich mich gefreut habe, als ich den positiven Schwangerschaftstest in der Hand hielt.
Es ist für mich immer noch wie ein Wunder und ich konnte es und kann es auch jetzt teilweise noch gar nicht glauben.
So, da war ich nun schwanger und die ersten Termine beim Frauenarzt folgten.
Die ersten 3 Monate sind ja bekanntlich immer etwas „unsicher“ und als ich diese dann rum hatte, war ich schon mal wahnsinnig erleichtert.
Für diejenigen die mitlesen und noch nicht schwanger waren, erkläre ich es etwas ausführlicher. Um die 12. – 14 Schwangerschaftswoche kann man mittels einer Nackenfaltenmessung erste Auffälligkeiten am Baby erkennen. So war für uns direkt klar, dass wir diese Untersuchung in jedem Fall machen werden.
Die Nackenfalte war beim Ultraschall perfekt, doch das komplette Ergebnis der Nackenfaltenmessung setzt sich aus der Dicke der Nackenfalte und zudem noch aus einem Bluttest – der am gleichen Tag durchgeführt wird – zusammen. Und hier kam dann auch das erschreckende Ergebnis. Ein äußerst niedriger Papp a Wert, der darauf deutet, dass man auf jeden Fall weiter schauen muss hinsichtlich Down-Syndrom.
Mir schoßen alle Gedanken durch den Kopf und ich war fix und fertig. Der Bluttest lies das Risiko auf 1:21 hochschießen und ich musste 1 Woche auf das Ergebnis des Pränatests warten.
Früher wurde in solchen Fällen immer eine Fruchtwasseruntersuchung durchgeführt (wenn man dieser zustimmte), da aber auch hier das Risiko relativ hoch ist, dass dem Baby was zustoßen kann, wollten wir dies nicht machen und haben uns für einen DNA-Test – den Pränatest entschieden, den es bereits seit einigen Jahren auf dem Markt gibt. Der Frauenarzt riet uns auch dazu.
Dieser zeigte dann glücklicherweise auch „Entwarnung“ Wir haben alles, was wir mit diesem Test testen konnten getestet und demnach ist auch alles in Ordnung. Eine 100%-ige Sicherheit hat man nicht, aber der Pränataldiagnostiker meinte, dass mit dem Test das Risiko auf 1:10.000 hochschellen würde. Und damit konnten wir gut leben.
Allerdings birgt dieser niedrige Papp A Wert das erhöhte Risiko an einer Präeklampsie während der Schwangerschaft zu erkranken. Das heißt, hier kann die Plazenta irgendwann das Baby nicht mehr richtig versorgen. Auch nicht wirklich schön, so eine Mitteilung – aber gut, hier heißt es erst einmal abwarten.
Vorsorglich wird in diesem Fall aber schon vor der 17. SSW das Blutverdünnungsmittel ASS 100 gegeben, welches ich dann auch direkt eingenommen habe und immer noch einnehme.
Da ich, wie oben schon erwähnt immer wieder – auch über die ersten 3 Monate hinaus – mit starker Übelkeit zu tun hatte, konnte ich in den letzten Monaten nicht wirklich viel an meinen Blogs machen.
Sooo – jetzt wisst ihr schon mal Einiges mehr. Mittlerweile bin ich in der 30. SSW, lasse regelmäßig per Doppleruntersuchung die Plazenta untersuchen und bin überglücklich, dass ich bzw. die Plazenta das Baby im Moment noch gut versorgen kann. Ich hoffe, es bleibt auch in den nächsten 10 Wochen noch so.
Achso…. seit ein paar Wochen habe ich noch Schwangerschaftsdiabetes, aber damit lässt sich ja gut leben. Lediglich an die Menge der Kohlenhydrate musst ich mich erst mal gewöhnen. Mein aktueller Favorit, wenn ich Gelüste auf was Süßes habe. 70 % Zartbitterschokolade von Lindt.
Jetzt geht es langsam an das Thema Erstausstattung und Babyzimmer einrichten (die ersten Sachen habe ich auch schon gekauft) Hier halte ich euch auf dem Laufenden.
Alles Liebe und bis ganz bald
Eure Tanja